Trash as trash can
"Ich will den Zuschauer so weit bringen, dass er um Gnade winselt:
Schalten Sie es ab! Ich halte es nicht mehr aus!" (Russ Meyer)
Russ Meyer's (nicht weiter belegtes) Diktum und Motto des jährlich ausgetragenen Berliner-Trashfilmfestivals trifft sehr genau den Kern. Trashfilme sind oft ein räudiges Vergnügen. Sie können sehr viel Spaß bereiten, meistens jedoch wird der Betrachter in Fassungslosigkeit und dem eigenen Fremdschämen zurück gelassen. Viele dieser Filme schafft man einfach nicht bis zum großen Finale.
"The Four Doors" von Jan-Philipp Kock, Manuel Donner, Tanja Hartmann, Vanessa Sikora & Lisa Beckmann
Genau an dieser Schnittstelle setzten Studenten der Uni Paderborn in diesem Sommersemester an. Bewaffnet mit trivialen Geschichten und vielen Laiendarstellern versuchten sie sich in der Kunst einen wirklich "peinlichen" Film zu drehen. Gewalt, Sex und Sentimentalität (siehe Artikel Dreckdreieck des Films hier im Portal) sind die Zutaten für einen solchen Film.
"Freddy & Eddy" von Nora-Lynn Höhl, Kerstin Landwehr, Jan Holthaus, Stephanie Wurm & Luam Zero
Die Studenten ließen sich diesmal sehr stark von heftigen Grindhouse-Streifen (billige B-Movies im Doppelpack) und populären Teenager-Slasherfilmen (Subgenre des Horrorfilms) inspirieren. Ironische Brechung ist bei dieser Art Film - eigentlich - nicht erwünscht.
Vereinzelte Ausflüge in kitschige Seifenopern, hanebüchene Polizeiserien und der völlig enthemmte Umgang mit allem was weh tut, sollen hier erwähnt - wenn auch nicht in Gänze gezeigt - werden.
Viel Blut und Gewalt in "The Birth of bloody Supersoldiers" - in voller Länge nur auf Youtube.
Mehr Ausschnitte der Trashfilme gibt es im Medienpool unter dem Stichwort Trash. Einige Filme können in ganzer Länge auf Youtube gefunden werden.
Carsten Engelke; 25.09.2014