Im Hörspielstudio: Sprache trifft Sounds
Hörspiele haben eine lange Tradition. Als Sprechkunstwerke waren sie im vorigen Jahrhundert ein Medienhit. Im experimentellen Radio entdeckte das Hörspiel die Kraft rhythmischer Geräusche und die Magie künstlicher Sounds. Die menschliche Stimme als ‚Spreche’, Gesang oder Geräuschsample ist darum heute ebenso Mittel des Hörspiels wie Musik und Rhythmusgruppen montierter akustischer Umwelt. So entstanden und entstehen Radioklangereignisse mit einem eigenen Reiz. Im Wintersemester 2017/18 entstanden Kurzhörspiele, die als eigenwillige und experimentierfreudige Hörevents alles dürfen sollten nur nicht langweilen.
In dem Hörstück "Amontillado" setzen sich Felix Berger und Sophie Holzmann mit einem Edgar Allen Poe-Text auseinander und entführen uns in die krude Welt eines schizophrenen Selbstmörders. (Hörspiel, 05:28 Min., Winter 2017/18)
Anna Lemke lässt uns im Hörspiel "BI-Sprache" daran teilhaben, wie ein Sprachvirus ein Fernsehstudio übernimmt. (Hörspiel, 04:18 Min., Winter 2017/18)
Lukas Klemp experimentierte in seinem Kurzhörspiel "Ex Machina" mit den Sprechkünsten der virtuellen Welt und stellt fest, dass Alexa und Freunde mit Hölderlin ihre Schwierigkeiten haben. (Hörspiel, 05:49 Min., Winter 2017/18)
Sarah Lau inszeniert ihren selbstgeschriebenen Text zum Thema "Stille" mit Hilfe korrespondierender im Raum wandernder Stimmen. Es gelingt ihr den Zuhörer in eine Welt zu versetzen, die nur im Radio existieren kann. (Hörspiel, 06:14 Min., Winter 17/18)
Nicolas Pfister arrangiert ein soundstarkes Stück über einen "Social Media Nightmare". Hier übernehmen eindeutig die Sounds die Regie gesprochener Sprache. (Hörspiel, 03:15 Min., Winter 2017/18)
Mathea Pittelkow nimmt Goethes Text der klassischen "Walpurgisnacht" als Ausgangspunkt zu ihrem akustischen Ausflug ins Surreale. (Hörspiel, 04:48 Min., Winter 17/18)
Thomas Strauch; 28.02.2018