DRK wünscht sich junge Erstspender als "Frischfleisch"
Sie ist das, was sich der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes wünscht: Annemarie Picker ist Studentin an der Universität Paderborn und geht seit fünf Jahren regelmäßig Blut spenden, entweder in ihrer Heimat bei Münster oder am Campus.
„Meine ganze Familie spendet, das ist für mich eine Selbstverständlichkeit“, sagt die 24-Jährige. Mit 19 Jahren fing sie zusammen mit ihren Freundinnen damit an. Seitdem sie in Paderborn studiert, nutzt sie die DRK-Blutspendetage am Campus: „Das ist einfach praktisch, wenn die Wagen hier stehen. Es ist schnell erledigt und man tut dabei etwas Gutes.“
Die Studentin scheint jedoch eher die Ausnahme als die Regel zu sein. „Der Trend der Spenderzahlen ist rückläufig“, sagt Claudia Müller vom DRK-Blutspendedienst West mit besorgter Stimme. Vor fünf Jahren gingen noch mehr als 27.000 Paderborner zur Spende. Im letzten Jahr waren es nur rund 24.200. Mehr als die Hälfte der so gewonnen Konserven gingen an Paderborner Krankenhäuser.
Die Tendenz der Spendebereitschaft sieht ernüchternd aus, obwohl dabei auch profitiert werden kann. „Jede Blutkonserve wird nach Hepatitis, HIV und Syphilis untersucht. Eine Spende ist also auch eine kostenlose Untersuchung." Wer seine Blutgruppe nicht kennt, kann dies ebenfalls erfahren. Sie ist wichtig bei der Vergabe an einen Empfänger, denn unterschiedliche Blutgruppen lassen sich nicht einfach mischen. Es gibt allerdings Ausnahmen, erklärt Claudia Müller: „Besonders nützlich ist die Blutgruppe 0 mit negativem Rhesusfaktor. Sie kann als Universalblut jedem Menschen zugeführt werden.“
Laut DRK komme ein Großteil der Deutschen mindestens einmal im Leben in die Situation auf fremdes Blut angewiesen zu sein. Nicht immer wegen eines Unfalls mit schwerem Blutverlust, hauptsächlich werden die Blutbestandteile zur Krebsbehandlung und zur Entwicklung von Medikamenten benötigt. „Alles, was die Medizin leisten kann, könnte sie nicht ohne freiwillige Spenden hilfsbereiter Menschen“, so Müller.
Nicht nur die fehlende Bereitschaft, auch das steigende Alter der Spender ist ein Problem. Viele von ihnen sind schon über 60 Jahre alt – bis zum 71. Lebensjahr darf man höchstens spenden. Deshalb kommt das DRK an den Campus der Univerität Paderborn. Zweimal im Jahr stellt es dort seine Wagen auf. Ziel dieser Aktion: junge Menschen wie Annemarie Picker zur ersten und weiteren Spenden motivieren.
Wer künftig Blut spenden will, der findet auf den Seiten des Deutschen Roten Kreuzes die Termine für OWL.
Kontakt:
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Svenja Richts, Sinah Bechtel, David Koch und Nils von Rüden; 24.05.2013