Alles nur Weiberkram?

Beliebter Mädchenflohmarkt kommt nach Paderborn

Ein kleidsames Trio - Valeska Optekamp, Nataly Bethke und Sabine Schmidt (v.l.n.r.) wissen, wie man auf sich aufmerksam macht.

Dicht gedrängt stehen die Besucher auf dem Gelände des Gare du Neuss und warten auf Einlass in die Verkaufshalle. Im Innern warten Valeska, Natalie und Sabine aus Mönchengladbach schon auf ihre hoffentlich kauffreudigen Kunden. „Durch unsere liebevoll gestalteten Plakate hoffen wir natürlich noch ein paar mehr anzuziehen“, sagt Valeska. Zusammen mit ihren Freundinnen hat sie ein breites Angebot von aussortierten CDs bis zur Louis Vuitton-Tasche an ihrem Stand zusammengestellt. Vorher haben die Drei schon andere Flohmärkte besucht, die sie nicht so begeistert haben wie dieser. „Hier wirken alle viel vertrauenswürdiger als auf diesen Outdoor-Trödelmärkten. Da musste man nämlich auch mal die Augen vor Langfingern offenhalten.“

Bei „Weiberkram“ verschmelzen Kleidung, Kunst und Kulinarisches zu einem der beliebtesten Flohmärkte hierzulande. Angefangen hat die Erfolgsgeschichte des Mädchenflohmarkts in kleinem Rahmen: Die erste Veranstaltung fand auf 200 m² in Wuppertal statt und schlug ein wie eine Bombe. Seitdem lässt sich auf den einzelnen Events ein stetiges Wachstum beobachten. Urban sollen die Locations sein; nur ein Alleinstellungsmerkmal von vielen. Zusätzlich treffen die Besucher auf ein kulinarisches Angebot, das über die „Imbiss-Klassiker“ hinausgeht. Ein Live-DJ sorgt für musikalische Unterhaltung während des belebten Handels an den insgesamt über 30 Ständen. 

Die Veranstalterin Melanie Schmitz wirkt zufrieden, als sie von ihrer Erfolgsstory berichtet. Sie ist gelernte Modedesignerin und die Erfinderin von „Weiberkram“ – ein Name, der auf den ersten Blick vielleicht etwas angestaubt daherkommt. Seit 2009 tourt die 35-Jährige jedoch erfolgreich mit ihrem Konzept durch verschiedenste Städte in Deutschland. „Ich bin immer gerne auf Flohmärkten gewesen, habe aber festgestellt, dass die immer schlechter wurden und immer mehr Ramsch im Angebot war. Da habe ich mir gedacht, dass man das einfach mal cool für die Mädels aufziehen müsste, die wie ich gerne auf Trödelmärkten schöne Schätzchen finden und auch selber Sachen verkaufen möchten.“

Am Ende des Tages ist die Veranstaltung für alle Teilnehmer ein voller Erfolg. Im Januar gastiert Weiberkram nach einem halben Jahr wieder in Paderborn. Melanie Schmitz gibt einen Ausblick: „Im Gegensatz zum Gare du Neuss bietet der Schützenhof viel mehr Platz.  Außerdem haben wir bis jetzt dort immer sehr gutes Feedback von den Besuchern bekommen.“

von Lisa Levkic, Friedrich-Steffes-lay, Lisa Wakup; 28.11.2016

Verkaufen und auch selbst kaufen - beides ist auf dem "Weiberkram" in Paderborn Ziel der Frauen.

Weitere Informationen: www.weiberkram.org

Dieser Artikel ist im medienpraktischen Seminar "Trimediales Arbeiten" entstanden. Weitere Ergebnisse dieser Seminarreihe finden sich unter dem Stichwort Trimedial im Medienpool.

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