In Geschichten verstrickt - narrative Autoportraits im Studio
Der Philosoph Wilhelm Schapp begreift Menschen grundsätzlich als „In-Geschichten-Verstrickte“. Dieses Geschichtenbezugsgewebe wurde in Selbstinszenierungen fotografisch ergründet.
Die so entstandenen Kunstfiguren werden in ihren Begrenzungen gezeigt, in Lebenszyklen, in der Auseinandersetzung mit Erwartungen und Rollen, auf der Suche nach Identität, im Spannungsfeld zwischen vermeintlicher Perfektion und Authentizität, im Konflikt mit widersprüchlichen Persönlichkeitsanteilen, in Reflexionen über moralische Bewertungen und deren Transformation in sozialen Medien.
Lösungen aus den Verstrickungen finden sich im Zentrum des Polyptychons, werden Zeile für Zeile erzählt oder verbleiben im Ausbalancieren der Gegensätze.
Adelheid Rutenburges